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The engine company. DEUTZ®

WE ENSURE THE WORLD KEEPS MOVING

WIE GESTALTET DEUTZ ZUKUNFTSSICHERE ANTRIEBSTECHNOLOGIEN? DIE VORSTÄNDE DR. SEBASTIAN C. SCHULTE UND DR.-ING. MARKUS MÜLLER GEBEN IM INTERVIEW ANTWORTEN.

> Dr.-Ing. Markus Müller, Technologie- und Vertriebsvorstand und Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender (v. l.)

Wir stehen auf der Schwelle zum postfossilen Zeitalter, Stichwort Nachhaltigkeitsziele. Wie positioniert sich DEUTZ in dieser neuen Welt?

Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender: DEUTZ baut Antriebe, die Fahrzeuge und Maschinen weltweit bewegen. Auf Baustellen, Straßen oder in der Landwirtschaft. Das ist unser Kerngeschäft und unsere Leidenschaft. Unsere Motoren kommen in Bereichen zum Einsatz, die heute noch erhebliche CO2-Emissionen verursachen. Hier sehen wir großes Potenzial für Veränderungen. Mit unseren Kunden arbeiten wir gemeinsam daran, unser Produktökosystem klimaneutral zu gestalten. Um bis 2050 vollständig klimaneutral zu sein, produzieren wir nachhaltige Motoren, bieten eine intelligente Wartung und entwickeln innovative Lösungen. Wir sorgen dafür, dass die Welt in Bewegung bleibt. Wir nehmen die Verantwortung für künftige Generationen und eine lebenswerte Umwelt ernst. Das ist für das Unternehmen wichtig, aber auch für mich persönlich als Vater von drei kleinen Kindern.

Die Umgestaltung der Mobilität, ist das nicht eine große Aufgabe?

Sebastian C. Schulte: Ganz eindeutig ja. Aber die Transformation der Mobilität sehen wir vor allem als riesige Chance für uns, im Schulterschluss mit unseren Kunden viel zu bewirken. In einigen Branchen herrscht bereits ein Konsens darüber, wie die Klimaneutralität zu erreichen ist. So scheint im Automobilsektor die Elektrifizierung gesetzt zu sein. Für unsere Motoren, die im Dauereinsatz sind und große Lasten bewegen, kommen verschiedene Technologien infrage – oder auch eine Kombination daraus.

Welche Technologien hat DEUTZ hier im Blick?

Dr.-Ing. Markus Müller, Technologie- und Vertriebsvorstand: Wir glauben, dass es noch völlig offen ist, wie ein klimaneutraler Lkw, Bagger oder Schlepper aussehen wird. Wir bei DEUTZ stehen für Innovationskraft und Technologieoffenheit. Wir haben bereits eine ganze Menge erreicht. Mit unseren Tochtergesellschaften Torqeedo und FUTAVIS haben wir unsere E-DEUTZ-Produktpalette deutlich erweitert und durch unseren gemeinsamen Entwicklungsansatz sehr schnell Marktreife der Produkte erzielt. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Schnellladesystem PowerTree. Es ermöglicht eine zuverlässige Versorgung mit Strom und damit den emissionsfreien Einsatz von Maschinen überall und zu jeder Zeit.

Ist Wasserstoff tatsächlich der Champagner für die neue Mobilität?

Markus Müller: Unabhängig von unserer Technologieoffenheit sehen wir in der Wasserstoff-Verbrennungstechnologie großes Potenzial, weil sie eine Vielzahl emissionsfreier Anwendungen ermöglicht. Darüber hinaus haben Wasserstoff-Verbrennungsmotoren weitere Vorteile. So können wir auf vorhandenes Know-how, vorhandene Technologien, eine bereits bestehende Zulieferbasis und bestehende Produktionsanlagen zurückgreifen. Und auch mit Blick auf die Klimaneutralität punktet der Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Denn bei der Verwendung von blauem oder grünem H2 entstehen nur geringe oder gar keine CO2-Emissionen. Ebenso verhindert die Abgasnachbehandlung nennenswerte Stickoxid-Emissionen. Genauso wichtig ist, dass der Motor die gleiche Größe wie ein entsprechender Dieselmotor hat, damit ein Wechsel einfach wird. Und auch die Betankung dauert ähnlich lang.

Gibt es bereits Pilotprojekte mit dem DEUTZ-Wasserstoffmotor?

Markus Müller: Ja, wir arbeiten bereits an mehreren Pilotprojekten. Am bekanntesten ist unsere Kooperation mit der RheinEnergie, einem lokalen Versorgungsunternehmen in Köln. Kürzlich haben wir unsere Beteiligung im HyCET-Projekt angekündigt, bei dem wir einen H2-Motor in einem 18-Tonnen-Lkw verbauen werden. Und das ist erst der Anfang. Herausfordernd bleibt die Beschaffung von Wasserstoff und die noch aufzubauende Infrastruktur für die Betankung. Aber auch hier haben wir neue starke Partnerschaften geschlossen. Für uns ist es entscheidend, dass wir uns MEHR ZU INNOVATIVEN ANTRIEBEN UND LÖSUNGEN VON DEUTZ SOWIE ZU AKTUELLEN KOOPERATIONEN ERFAHREN SIE AUF DEN FOLGENDEN SEITEN. auf das gesamte Ökosystem konzentrieren, um Kunden mit unseren Lösungen zu überzeugen.

Der DEUTZ TCG 7.8 H2 ist ein Verbrennungsmotor. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Antriebstechnik?

Sebastian C. Schulte: Um die Welt in Bewegung zu halten, brauchen wir den Verbrennungsmotor. Mindestens für die Übergangszeit auf der Schwelle ins postfossile Zeitalter. Synthetische Kraftstoffe können seine Nutzung jedoch weit über diese Zeit hinaus verlängern. Für uns ist entscheidend, dass wir für unsere Kunden die besten und saubersten Motoren herstellen und ihnen die wichtigen Serviceleistungen wie Wartung und Überholung anbieten können. Dazu setzen wir auf Partnerschaften mit OEMs, wollen eine aktive Rolle bei der Konsolidierung der Branche spielen und bauen unser Servicegeschäft weiter aus.

Markus Müller: Unsere Dieselmotoren sind auf dem neuesten Stand der Technik und heute schon sehr sauber. Alle DEUTZ-Motoren sind EU-Stage-V-zertifiziert. Und wir investieren weiter in innovative Antriebe wie den neu entwickelten TCD 3.9. Er hat seine Weltpremiere auf den DEUTZ DAYS im Oktober gefeiert. Alle unsere Motoren sind auch für Biokraftstoffe bzw. HVO, also hydriertes Pflanzenöl, zertifiziert. Der unkomplizierte Wechsel des Treibstoffs reduziert die CO2-Emissionen sofort, noch dazu bei geringen Kosten. Das ist ein nachhaltiger Ansatz, da vorhandene Motoren und Infrastruktur genutzt werden können und keine neuen Investitionen erforderlich sind.

DEUTZ ist ein Unternehmen mit langer Tradition, die älteste Motorenfabrik der Welt. Wie gelingt DEUTZ die Transformation hin zur klimaneutralen Mobilität?

Sebastian C. Schulte: Seit Nicolaus August Otto den Otto-Motor erfand, also seit unserer Unternehmensgründung, gehört Innovationskraft zu unseren Stärken. Sie ist eine hervorragende Basis für Veränderung.

Markus Müller: Ja, DEUTZ steht für Innovationskraft und Technologieoffenheit und unsere Motoren für Zukunft. Das galt für unseren ersten Otto-Motor und gilt für unseren Wasserstoffmotor. Wir werden als einer der ersten Antriebsspezialisten die Serienproduktion für Wasserstoffmotoren starten.

Sebastian C. Schulte: Wir wissen aber auch, dass uns als Einzelkämpfer die Transformation nicht gelingen kann. Deshalb setzen wir auf Kooperationen und Partnerschaften innerhalb des Ökosystems und nutzen unsere langjährigen Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten. Wir sind davon überzeugt, dass uns Offenheit und unterschiedliche Perspektiven weiterbringen. Wir wollen einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und unser Ziel der Klimaneutralität erreichen. Für unsere Kunden halten wir die Welt in Bewegung.