Übernahme schafft Zugang zum stark wachsenden Markt für Notstromanlagen bei Rechenzentren
Zusätzlicher profitabler Umsatz von rund 100 Mio. Euro pro Jahr erwartet
Etablierung eigener Geschäftsbereiche für mehr Geschwindigkeit und Kundennähe
Köln, den 17. Dezember 2025 – DEUTZ hat einen Vertrag über den Erwerb von 100% der Anteile an der Frerk Aggregatebau GmbH unterzeichnet. Das Unternehmen mit sieben Standorten in Deutschland und Sitz in Niedersachen ist einer der führenden europäischen Anbieter für anspruchsvolle Notstromsysteme, die vor allem in kritischen Infrastrukturen wie Rechenzentren zum Einsatz kommen. Dieser Markt profitiert in besonderem Maße vom rasanten Ausbau von KI-Anwendungen und der fortschreitenden Digitalisierung und wächst aktuell mit 15 bis 20 % im Jahr.
„Nach dem erfolgreichen Markteintritt in den USA etablieren wir DEUTZ mit der Übernahme von Frerk als globalen Anbieter von Notstromanlagen und setzen auf die Versorgung von Rechenzentren, die vom KI-Boom profitieren,“ erklärt DEUTZ-CEO Dr. Sebastian Schulte. „Damit setzen wir unsere Strategie konsequent fort, DEUTZ breiter aufzustellen und unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren zu machen – mit einem klaren Fokus auf wachstumsstarke Märkte, in denen wir unsere Stärken und unser Know-how ausspielen können.“
Frerk gehört zu den technologisch führenden Systemintegratoren für Diesel- und Gas-Notstromanlagen und ist insbesondere im anspruchsvollen Segment von Rechenzentren fest etabliert, das rund 50 % des Umsatzes ausmacht. Das Unternehmen liefert dabei nicht nur Stromgeneratoren, sondern schlüsselfertige Anlagen, die im Falle eines Ausfalls ohne Unterbrechung die Stromversorgung aufrechterhalten und damit die hohen Anforderungen erfüllen, die Betreiber von Rechenzentren, Krankenhäusern und andere kritischer Infrastruktur an Notstromsysteme stellen.
Marc Hiller, Geschäftsführer und Mitgesellschafter von Frerk begrüßt den Schritt: „Wir blicken sehr positiv auf das, was wir bei Frerk gemeinsam erreicht und aufgebaut haben. Um das weitere Wachstumspotenzial als Systemintegrator im Rechenzentrumsbereich zu realisieren und den damit immer wichtiger werdenden Service unserer Anlagen zu ermöglichen, braucht es einen starken Partner. Wir sind froh, mit DEUTZ diesen gefunden zu haben. Frerk wird von der starken Marke, dem globalen Servicenetzwerk und der Finanzkraft von DEUTZ profitieren. Gemeinsam werden wir das Energiegeschäft von DEUTZ globalisieren und auf die nächste Stufe heben." Hiller wird dem Unternehmen als Geschäftsführer erhalten bleiben.
Nach der Integration des US-Herstellers von Stromgeneratoren Blue Star Power Systems im vergangenen Jahr schafft DEUTZ mit der Übernahme von Frerk ein global skalierbares Portfolio im Bereich dezentraler Energieversorgung. DEUTZ bringt seine führende Motoren- und Systemkompetenz, Industrialisierungsfähigkeit sowie ein weltweit etabliertes Service- und Händlernetz ein. Mit Blue Star Power Systems hat DEUTZ zudem eine starke Fertigungs- und Marktplattform in den USA, einem Markt, der ebenfalls zweistellige Wachstumsraten aufweist.
Frerk ergänzt diese Struktur in Europa ideal und erweitert das Angebot um die Fähigkeit, hochintegrierte Notstromsysteme aus einer Hand anzubieten, die deutlich über den reinen Generator hinausgehen. Hinzu kommt der direkte Zugang von Frerk zu führenden europäischen Rechenzentrums- und Netzbetreibern. In der Kombination entstehen substanzielle Synergien entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von Einkauf und Produktion über Vertrieb bis hin zum Servicegeschäft.
Durch den Erwerb von Frerk erwartet DEUTZ einen zusätzlichen profitablen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Darauf aufbauend soll der Umsatz im Energiebereich bis 2030 durch organisches und anorganisches Wachstum auf rund 500 Mio. € anwachsen.
Der zu zahlende Gesamtkaufpreis liegt im oberen zweistelligen Mio.-Euro-Bereich. Der Vollzug der Transaktion steht unter üblichen Vorbehalten, insbesondere der kartellrechtlichen Freigabe, und wird im Laufe des ersten Quartals 2026 erwartet.
DEUTZ führt neue Organisationsstruktur ein
DEUTZ hat heute zudem bekannt gegeben, zum 1. Januar 2026 eine neue Organisationsstruktur mit fünf eigenständigen Geschäftsbereichen („Business Units“) einzuführen. Durch die Erschließung neuer Märkte – wie der Energiebereich oder das Defense-Geschäft – unterscheiden sich die Anforderungen der einzelnen DEUTZ-Geschäfte zunehmend. Hier setzt die neue Struktur an, die der Vorstand in enger Abstimmung mit Aufsichtsrat und Mitbestimmung in den letzten Monaten entwickelt und vorbereitet hat. Neben einer schlankeren Konzernzentrale umfasst die neue Aufstellung fünf so genannte Business Units: Defense (geleitet von Marco Herre), Energy (David Evans), Engines (Markus Villinger), NewTech (Bert van Hasselt) und Service (Andreas Schmidt).
Mit der neuen Organisationsstruktur wird DEUTZ in Zukunft anders geführt. Der Vorstand wird bei der Führung des Unternehmens durch ein erweitertes, international aufgestelltes Executive Team unterstützt, das neben dem Vorstand die Leiter der fünf Business Units und Katharina Krüger umfasst, die die Bereiche Strategie, Transformation und HR verantwortet. Damit werden die Geschäfte und zentrale Unternehmensfunktionen deutlich stärker an wesentlichen Entscheidungen des Unternehmens beteiligt.
Da die operative Verantwortung für die Geschäfte mit der neuen Organisationsstruktur in Zukunft in den Geschäftsbereichen selbst liegt, wird COO Dr. Petra Mayer im Zuge der Neuaufstellung ihr Vorstandsmandat nach über drei Jahren zum 31. Dezember 2025 niederlegen und sich auf ihre Aufsichtsratsmandate konzentrieren.
„Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich Petra Mayer herzlich für ihr Engagement und die wertvollen Impulse, die sie in den vergangenen drei Jahren gesetzt hat. Besonders ihr Beitrag zur Steigerung der operativen Performance hat DEUTZ nachhaltig vorangebracht. Für ihren weiteren Weg wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg,“ erklärte Dr. Dietmar Voggenreiter, Aufsichtsratsvorsitzender der DEUTZ AG.
Start der neuen Struktur ist der 1. Januar 2026. Die Mitarbeitenden wurden seit Sommer über verschiedene Formate und Kanäle informiert und eingebunden.