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The engine company. DEUTZ®

SONNE, DATEN, VIEL TEMPO.

INDUSTRIE 4.0 IN DER WERKHALLE UND SOLARZELLEN AUF DEM DACH:  DIE SPANISCHE DEUTZ-TOCHTER IN ZAFRA SETZT NEUE MASSSTÄBE IN  SACHEN DIGITALISIERUNG, EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT.



Manchmal sind es die vermeintlich kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Wer auf den Mitarbeiterparkplatz von DEUTZ SPAIN in der Kleinstadt Zafra fährt, bemerkt vielleicht gar nichts Besonderes, wenn er sein Auto parkt. Doch die schattenspendenden Überdachungen dienen seit Neuestem der Stromerzeugung über eine Photovoltaik-Anlage. Auf fast 1.300 Megawattstunden im Jahr sind die Solarzellen ausgelegt. Die Paneele überspannen nicht nur den Mitarbeiter-
parkplatz, sondern bedecken auch Teile des Werkhallendachs. Wenn die Station nach vier Monaten Bauzeit ab Sommer 2021 voll betriebsbereit ist, redu- ziert sie im Jahr 255 Tonnen an CO2-Emissionen – ein Äquivalent von 17.000 Bäumen. 

„Dank der vielen Sonnenstunden bei uns in der Extremadura haben wir ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie“, sagt Eugenio Serrano Ylleras, CEO von DEUTZ SPAIN. Das Solarprojekt wurde gemeinsam mit einem Versorger gestemmt, der die Anlage entwirft, betreibt, wartet – und auch die Investition übernimmt. Die erzeugte Energie deckt rund sechs Prozent des aktuellen Bedarfs des Fertigungs- und Montagewerks. Auch die DEUTZ BUSINESS SCHOOL wird auf diese Weise mit ökologisch sauberem Strom versorgt. „Wir beziehen den Solarstrom zu einem festen Marktpreis“, erläutert Serrano. „Nach zwölf Jahren geht die Anlage in unseren Besitz über.“ Über die Lebensdauer der Anlage rechnet er mit einer Einsparung bei den Energiekosten von rund einer Million Euro. 
 



Smart Factory als Pilotprojekt

Fortschrittlich zeigt sich DEUTZ SPAIN auch im Inneren des Werks: Mit einer neuen Smart Factory für Pleuelstangen hebt die Tochtergesellschaft durch konsequente Digitalisierung ihre Effizienz auf das nächste Level. Gut 3,7 Millionen Euro an Investitionen flossen in den Aufbau einer neuen Produktionslinie, in der im Jahr bis zu 600.000 Pleuelstangen für DEUTZ-Motoren der Baureihen 2.2, 2.9 und 3.6 hergestellt werden. „Wir spielen beim Design der neuen Fertigungslinie die Stärken des Industrie-4.0-Konzepts voll aus“, sagt Fernando Angulo, Leiter des Kompetenzzentrums der mechanischen Fertigung bei DEUTZ SPAIN. 2020 wurde das System der selbstverwalteten Zellen eingeführt. „Und das ist erst der Anfang“, sagt Angulo. „Unser Ziel ist eine Pleuel-Fertigungszelle, die dank fortschrittlicher Analyseverfahren und künstlicher Intelligenz in der Lage ist, sich selbst in Echtzeit zu überwachen.“ 

Damit die mit Sensoren gespickte Smart Factory ihre volle Kraft entfaltet, werden viele bisher
papiergestützte Prozesse digitalisiert und informationstechnisch miteinander verknüpft. Das steigert die Qualität, verbessert die Rückverfolgbarkeit und ermöglicht vorausschauende Wartung. „Wir arbeiten bereits an Big-Data-Konzepten, um die neue Fülle von gewonnenen Informationen wertschöpfend zu nutzen“, erklärt Angulo. Für die Kunden bedeutet die Smart Factory mit ihren kollaborierenden Robotern: noch mehr Präzision, Zuverlässigkeit und Flexibilität.



„Wir können mit einem einfachen Befehl den bearbeiteten Pleueltyp ändern, indem wir die erforderlichen Werkzeuge in wenigen Minuten modifizieren. Der sonst erforderliche kostspielige Einrichtungsprozess entfällt“, sagt Angulo. Drei Pleuelstangen können nun parallel bearbeitet wer-den. Die Produktionszeit in dieser Linie sinkt um fast ein Drittel – bei einer Taktzeit von 25 Sekunden. „Es handelt sich um einen autonomen Prozess, bei dem der Arbeiter nur in der letzten Phase der Montage und Verpackung eingreift“, sagt Angulo. 

Das Pilotprojekt der Pleuelstangen zeigt, wohin bei DEUTZ SPAIN die Reise geht: „Die Smart Factory ist wegweisend“, sagt Angulo. „Wir werden die Art und Weise, wie wir unsere Produktion steuern, drastisch verändern. Für uns ist es das Ticket für den Hochgeschwindigkeitszug Industrie 4.0.“